6 Tipps, wie du dein Arthrose-Pferd im Winter unterstützen kannst
Arthrose beim Pferd – Steckbrief:
Was? Degenerative Gelenkerkrankung mit abgenutztem Gelenkknorpel.
Wer? Ältere Pferde und Ponys mit schlechter Regenerationsfähigkeit, aber auch stark beanspruchte Sportpferde.
Ursachen? Mangelhafte Versorgung an knorpelwichtigen Nährstoffen, Fehl- und Überlastung der Gelenke, Verletzungen.
Symptome? Schmerzen in der Bewegung, zeigt sich durch Stolpern, leichtes Ticken bis starkes Lahmen.
Behandlung? Arthrose ist behandel-, nicht heilbar. Schmerzlinderung durch Medikamente, Arthrose-Zusatzfutter und Wärme.
Was ist Arthrose beim Pferd?
Arthrose bezeichnet die Abnutzung des Gelenkknorpels, was zu Schmerzen in der Bewegung führt. Zudem wird die Gelenkflüssigkeit (Synovia) zur Schmierung und Versorgung der Gelenke nicht mehr verteilt. Sie enthält Hyaluronsäure und Chondroitinsulfat und hilft beim Erhalt des Gelenkknorpels, wird aber erst durch Bewegung flüssig und verteilt.
Pferde mit Arthrose neigen vor allem im Winter verstärkt zu Schmerzen, da der Stoffwechsel herunterfährt und die Gelenke nicht mehr ausreichend mit Gelenkflüssigkeit geschmiert werden.
Beim Pferd sind vor allem das Fessel-, Sprung- und Karpalgelenk von Arthrose betroffen, aber auch das Hufgelenk in Kombination mit Podotrochlose (degenerative Erkrankung der Hufrolle). Arthrose beim Pferd ist behandelbar, nicht heilbar. Der Fortschritt der Erkrankung kann höchstens verlangsamt oder gestoppt werden.
Ursachen für Arthrose beim Pferd:
- Im Alter schlechte Regenerationsfähigkeit des Knorpels
- Unzureichende Versorgung mit knorpelwichtigen Nährstoffen
- Überlastung oder Fehlbelastung, z.B. beim Springen, Fehlstellung der Hufe, Verspannungen in der Muskulatur, Übergewicht
- Ständige Kaltstarts, kein Aufwärmen vor der Arbeit, Durchstarten zur Weide nach der Nacht in der Box
- Dauerhaft zu wenig Bewegung
- Traumata und nicht korrekt verheilte Knochenbrüche
- Fehler in der Aufzucht mit zu wenig Bewegung, Unterversorgung mit Nährstoffen (beginnend im Mutterleib)
6 Tipps für Pferde mit Arthrose:
1. Den Knorpelaufbau unterstützen
Wird der Knorpel nicht ständig abgerieben, kann sich neuer Knorpel bilden. Mit einer gezielten Fütterung knorpelwichtiger Nährstoffe, wie Chondroitinsulfat, Glucosamin und Hyaluronsäure kann der Knorpelaufbau unterstützt werden. Diese Nährstoffe sind vor allem in der neuseeländischen Grünlippmuschel reichhaltig angesiedelt. Allerdings können die Gehalte in der Grünlippmuschel starken Schwankungen unterliegen. Eine sinnvolle Alternative ist Arthrose-Zusatzfutter, welches diese Nährstoffe hochdosiert vorliegen hat. Vor allem in flüssiger Darreichungsform haben Zusatzfutter bei Arthrose eine hohe Akzeptanz.
Weitere wichtige Nährstoffe, die über ein hochwertiges Mineralfutter den Bedarf des Pferdes decken, sind Kupfer, Mangan, Zink und Selen, genauso wie Kollagen, Schwefel in Form von MSM.
2. Entzündungen mit Teufelskralle hemmen
Wenn es um Arthrose beim Pferd geht, kommt man um Teufelskralle nicht herum. Das Sesamgewächs aus Afrika ist reich an Bitterstoffen, die nur in ihrer Gesamtheit wirken. Teufelskralle ist vor allem entzündungshemmend und schmerzstillend, weshalb es Arthrose-Pferden Linderung bei ziependen Gelenken schaffen kann. Weiterhin wirkt Teufelskralle entschlackend und entgiftend und regt den Stoffwechsel an. Dadurch werden abgebaute Entzündungsstoffe leichter abtransportiert und ausgeschieden.
Teufelskralle empfiehlt sich kurweise zu geben, da der dauerhafte Einsatz zu einem Gewöhnungseffekt beim Pferd führen kann. Allerdings setzt die Wirkung erst nach drei bis vier Wochen ein. Wir empfehlen daher eine Teufelskrallen-Kur von acht bis zehn Wochen und 20-30 g pro Tag bei einem 600 kg Pferd. Original Landmühle bietet Teufelskralle als Liquid oder in getrockneter Form an.
Vorsicht bei trächtigen Stuten und Pferden mit Magengeschwüren: Diese sollten auf Teufelskralle verzichten, da es hier zu Magenschleimhautreizungen führen kann. Bei magenempfindlichen Pferden bietet Original Landmühle Weihrauch, Ingwer oder Hanfsamen als natürliche Entzündungshemmer an.
3. Mit Weidenrinde Schmerzen stillen
Weidenrinde enthält Glucosid Salicin, das im Körper in Salicylsäure umgewandelt wird. Salicylsäure ist ein Vorstoff von Acetylsalicylsäure, das auch in Aspirin enthalten ist. Weidenrinde kann daher entzündungshemmend, schmerzstillend und antirheumatisch wirken. Um seine vollste Wirkung zu entfalten, empfehlen wir die Weidenrinde heiß zu übergießen und vor der Fütterung 15 Minuten ziehen zu lassen. Von Original Landmühle gibt es hierfür Weidenrinde für Pferde, Gelenk Mischung und Gelenkkräuter. Ergänzt werden können hierbei Hagebutten, die nicht nur reich an Vitamin C sind, sondern auch schmerzstillend wirken können.
Bedenke:
Die Fütterung von schmerzlindernden Futtermitteln kann eine Lahmheit überdecken und damit den Grad der Arthrose vertuschen. Wir raten daher, die Fütterung bei Arthrose jederzeit mit dem Tierarzt abzustimmen.
4. Für entspannte Muskeln sorgen mittels Wärmedecken
Verspannungen können eine Ursache für eine Fehlbelastung der Gelenke und damit für Arthrose beim Pferd sein. Nimmt das Pferd dann bei Schmerzen eine Schonhaltung ein, werden die Muskeln noch härter und die Fehlbelastung weiter verschlimmert – ein Teufelskreis. Wärme entspannt die Muskeln und löst damit Verspannungen im Rumpf des Pferdes. Wer kein Solarium im Stall hat, kann auf wärmende Pferdedecken von Ceramic Rehab zurückgreifen. Ihre enthaltenen Keramikpartikel speichern die Körperwärme wie ein Kachelofen und schicken sie als Infrarotwärme in die Tiefen des Körpers zurück. Die Tiefenwärme wirkt besonders entspannend auf die Muskulatur und die Psyche des Pferdes. Die verbesserte Durchblutung transportiert zudem Entzündungsstoffe ab, was zu einem gesteigerten Wohlbefinden des Pferdes führt.
5. Mit Wärmegamaschen ziepende Gelenken beruhigen
Für punktuelle Wärme auf die Gelenke sorgen Wärmegamaschen mit eingearbeiteten Keramikfasern. Genauso wie Wärmedecken für Pferde geben sie die Körperwärme auf Infrarotebene zurück und wirken bis in die Tiefe des Gelenks. Durch die erweiterten Blutgefäße wird der Blutfluss erleichtert und die Synovia flüssiger. Der schmerzhafte Druck in den Gelenken wird vermindert. Daher sind Wärmegamaschen für Arthrose-Pferde besonders im Winter eine sinnvolle Angelegenheit. Ebenso können sie Kaltstarts nach der nächtlichen Boxenruhe verhindern, weil das Gelenk mit Wärmegamasche weniger stark auskühlt.
Ceramic Rehab bietet bei Arthrose nicht nur Stall- und Paddockgamaschen, sondern auch Gamaschen für Fessel-, Karpal- und Sprunggelenke an.
Ceramic Rehab Gamaschen
Ceramic Rehab für Fessel-, Karpal- und Sprunggelenke
Wichtige Anmerkung zur Wärme bei Arthrose:
Bei einer akuten Entzündung (Arthritis) ist Wärme absolut tabu! Die Wärme sorgt dafür, dass sich die Entzündung weiter ausbreitet. Im Falle einer Entzündung ist Kälte anzuwenden. Bitte mit dem Tierarzt den Einsatz von Wärme/Kälte absprechen.
6. Vorbeugung und ruhige Bewegung
Vorbeugung ist immer noch das beste Mittel gegen Arthrose beim Pferd. Daher sollte das Pferd mindestens 15 bis 20 Minuten im Schritt aufgewärmt werden, damit die Gelenkflüssigkeit sich gut verteilen kann. In der Aufwärmphase und Pferden mit empfindlichen Gelenken sollten auf enge Wendungen und harte Stopps verzichten. Daher sind Longieren und die Arbeit im Roundpen ungünstig.
Das beschwerdefreie Arthrosepferd sollte so gymnastiziert werden, dass körperliche Baustellen der Muskulatur langfristig ausgeglichen werden, wodurch weitere Fehlbelastungen verhindert werden können. Tägliche, gleichmäßige Bewegung im Schritt ist generell für Pferde mit Arthrose das Wichtigste, um die Bildung von Synovia anzukurbeln. Selbst die Offenstallhaltung reicht oftmals nicht aus. Spaziergänge oder Führen im Schritt durch die Halle sollten auf der Tagesordnung stehen – vor allem bei Wetterumschwüngen und Temperaturstürzen von Tag zu Nacht oder umgekehrt.
Bei Ausritten sollte auf die Bodenbeschaffenheit und -neigung geachtet werden. Das Pferde sollte weitestgehend plan laufen, um Überlastungen und schlimmstenfalls Entzündungen zu verhindern.
Weitere Vorbeugemaßnahmen bei Arthrose sind:
- Offenstallhaltung oder Aktivstallhaltung mit Bewegungsanreizen
- Cool-Down nach der Arbeitsphase
- Fachmännische Hufbearbeitung, ggf. orthopädischer Hufbeschlag
- Physiotherapeutische Behandlung in regelmäßigen Abständen, ggf. Übungen zum selbst durchführen, zum Beispiel mit Balance Pads
- Eindecken im Winter