Die passende Ekzemerdecke für Islandpferde
Unter Islandpferdefreunden ist allseits bekannt, dass vor allem importierte Islandpferde unter dem gefürchteten Sommerekzem leiden. In der Regel erkranken drei von vier Isländern innerhalb des ersten Jahres nach ihrem Import am Sommerekzem. Die Frage, was das Sommerekzem ist, beantworten wir dir ausführlich in unserem Sommerekzem-Ratgeber. Nachfolgend beantworten wir dir die Frage, warum gerade Isländer am Sommerekzem erkranken, während andere Pferderassen seltener davon betroffen sind.
Warum werden Isländer mehr von Sommerekzem geplagt als andere Pferderassen?
Drei von vier aus Island importierten Pferde erkranken innerhalb ihres ersten Jahres nach dem Import an der juckenden Hautkrankheit. Obwohl bis heute nicht genau geklärt ist, warum sich bei Isländern Sommerekzem entwickelt, vermutet man die Kombination aus den Proteinen des saftigen Grünfutters in unseren Breiten, den Insektenstichen der Gnitze und dem Stoffwechsel der Pferde selbst.
In Island stehen die Pferde auf kargen Weiden und sind dadurch sehr genügsam. In unseren Breiten stehen Isländer jedoch auf saftigen Wiesen, die weitaus mehr Nährstoffe und vor allem Proteine enthalten als das Gras auf der nordischen Insel. Der Stoffwechsel des Isländers ist auf die Überversorgung an Nährstoffen nicht eingestellt und reagiert demnach mit einer Überreaktion darauf.
Außerdem sind Isländer im Exportland neuen Insekten und deren Stichen ausgesetzt, die es in seinem Ursprungsland Island nicht kannte. Vor allem der Stich der Culicoides-Stechmücke (Gnitze) ruft eine allergische Reaktion beim Pferd hervor, die zum Juckreiz führt. Je mehr Stiche das einzelne Pferd abbekommt, desto mehr Histamin bildet der Pferdekörper als Abwehrreaktion. Das Histamin lässt die Einstichstelle anschwellen und verursacht einen Juckreiz. Wird das Histamin nicht mehr ausreichend abgebaut, wird das Jucken chronisch, woraufhin das Pferd mit Kratzen und Scheuern beginnt – der Isländer hat Sommerekzem.
Wird dem Islandpferd keine Abhilfe geschafft, scheuert es sich die Stiche auf, die Haut wird beschädigt und nässende Wunden entstehen. Dort eindringende Bakterien führen zu entzündlichen Wunden, Sekundärinfektionen und Schmerzen. Das Hauptziel ist es also, den Kontakt mit Insekten zu minimieren.
Was ist die Culicoides-Stechmücke?
Die Culicoides-Stechmücke, auch Gnitze genannt, ist einer der Hauptgründe, weshalb Islandpferde eine allergische Reaktion erfahren und zum Sommerekzem neigen. Jedes zweite Pferd, also bis zu 50 % der Pferde, die in Gebieten mit einem hohen Gnitzenaufkommen stehen, entwickeln ein Sommerekzem. Solche Gebiete sind Sumpf- und waldnahe Feuchtgebiete, aber auch Regionen mit hohem Viehbestand.
Die Culicoides-Stechmücke ist bei der Wahl ihrer Wirte nicht wählerisch, sondern sticht bei sowohl Säugetieren, als auch Vögeln und Menschen. Um stechen zu können, bevorzugen Gnitzen haarlose oder wenig behaarte Körperstellen, weshalb beim Pferd vor allem die Wirbel, Ohren, die Bauchnaht und der Genital-, bzw. Euterbereich betroffen sind. Aber auch die Schweifrübe und der Mähnenkamm kann angegriffen werden. Daher sollten diese Bereiche besonders gut durch Ekzemerdecken und Ekzemermasken abgedeckt sein.
Gnitzen fliegen von Mai bis Oktober und sind vor allem in der Dämmerung, wie auch in der Nacht aktiv. In diesen Zeiten sind besondere Vorsichtsmaßnahmen von Nöten.
Wie kann ich meinen Isländer vor einem Sommerekzem schützen?
Mittlerweile sind Impfungen als Präventivmaßnahme entwickelt worden, die Islandpferden vor ihrem Export verabreicht werden. Ob diese Wirkung haben, zeigt sich erst in den kommenden Jahren (Stand: 2021), da die Forschung hierzu noch nicht abgeschlossen sind. Da eine Vielzahl an Allergenen im Speichel der Gnitzen vorkommt, ist das Herstellen eines wirksamen Impfstoffs schwierig. Besitzer von Islandpferden kommen daher nicht um Fliegenschutz, Ekzemerdecke und Fliegenmaske herum. Grundsätzlich sollte den Stechmücken so wenig Angriffsfläche zum Stechen wie möglich gegeben werden. Welche Ekzemerdecke sich für einen Isländer am besten eignet, erfährst du im nächsten Abschnitt.
Weitere Präventivmaßnahmen, um das Islandpferd vor Sommerekzem zu schützen, sind:
- Weidehaltung: Weiden in Nähe von stehenden/fließenden Gewässern, Sümpfen und windgeschützten Feuchtgebieten meiden ? weitläufige Landstriche bevorzugen
- Unterschlumpf: Weideunterstände mit Fliegenfallen anbieten
- Weidemanagement: Weidezeit anpassen, um Hauptflugphase der Stechmücken zu vermeiden (Koppelgang von 10 bis 16 Uhr), kein Weidegang bei schwül-warmen Wetter (Sommerregen oder Gewitter)
- Überversorgung an Proteinen vermeiden: verkürzte Weidezeit von maximal 4 Stunden
- Weide- und Stallhygiene, um Insekten nicht unnötig anzuziehen: Pferdeäpfel absammeln, Nassstellen vermeiden (nasses Heu), Abfalleimer beseitigen/regelmäßig leeren, ungenutzte Wassereimer leeren, ungefressene Futterreste entfernen, Tränken und Tröge regelmäßig reinigen
- Fütterung: getreidearm, eiweißarm und rauhfaserreich füttern. Alleinige Heufütterung und stundenweises Grasen (max. 4 Stunden) reichen aus.
- Supplementation: oftmals fehlt Ekzemern Zink, das unter anderem für den Erhalt der Haut und ein intaktes Immunsystem zuständig ist. Ein Zusatzfuttermittel, das reich an Zink, Mangan und Biotin ist, sollte zugefüttert werden.
- Repellents, Insektenschutzmittel: sprühe das Pferd mit Insekten abwehrenden Sprays ein.
- Ekzemerdecke: Decke den Isländer frühzeitig ein. Bereits in den ersten warmen Tagen im Frühjahr kommt es zu explosionsartigem Ausbreiten der Insekten, die für Sommerekzem verantwortlich sind
Ausgewählte Pflegeprodukte bei Sommerekzem
Was zeichnet eine gute Ekzemerdecke für Isländer aus?
Ein Isländer kommt in der Hochsaison meist nicht um eine Ekzemerdecke herum. Manchmal muss das Pferd die Decke sogar rund um die Uhr tragen, um nicht den Insektenstichen schutzlos ausgesetzt zu sein. Daher ist es wichtig, dass die Decke kompromisslos passt, da sie sonst Druck- und Scheuerstellen verursacht. Zwar gibt es eine Vielzahl an Ekzemerdecken auf dem Markt, allerdings muss auch hier wieder der besondere Körperbau eines Islandpferdes berücksichtigt werden. Worauf kommt es also bei der Passgenauigkeit einer Ekzemerdecke speziell für ein Islandpferd an?
Zuallererst sollte eine gute Ekzemerdecke für Isländer alle Körperstellen abdecken, an denen sich Gnitzen, Fliegen und Bremsen bevorzugt ansetzen. Dazu gehören neben den Augen-, Nasen und Ohrenbereichen, die Wirbel an Hals und Bauch, der Genital- bzw. Euterbereich, sowie der Mähnenkamm und die Schweifrübe.
Der Bauchlatz deckt die empfindlichen Bereiche des Bauches, wie die Bauchnaht ab. Dieser muss den Stoff der Oberdecke überlappen. Mithilfe von Gurtstrippen wird er auf dem Rücken befestigt.
Der Genital- bzw. Euterbereich ist großflächig haarlos und bietet damit Gnitzen eine sehr gute Angriffsfläche. Zudem kann das Pferd die lästigen Insekten hier nur schwer durch Schweif- oder Beinschlagen abwehren. Daher bietet sich ein abnehmbarer Euterschutz an, der luft- und flüssigkeitsdurchlässig ist. Somit kann er rund um die Uhr getragen werden, ohne dass das Pferd sich zurückhalten muss. Allerdings sollte der Euterschutz regelmäßig gewaschen werden, da er sonst schmutzig noch mehr Fliegen anzieht.
Ein großer Schweiflatz und ein bequem sitzendes Halsteil sind ebenfalls ein Muss für eine gute Ekzemerdecke.
Unser Tipp: Die Fengur Isländer Ekzemerdecke besitzt alle Eigenschaften, die eine gute, passende Ekzemerdecke für Islandpferde aufzuweisen hat. Das feinmaschige Funktionsmaterial erlaubt eine hohe Atmungsaktivität und verhindert selbst bei hohen Umgebungstemperaturen einen Hitzestau unter der Decke. Das Material ist elastisch und passt sich den Bewegungen des Pferdes an, ohne zu zwicken. Zusätzlich schaffen Elastikeinsätze an Widerrist und in der Gehfalte eine ideale Bewegungsfreiheit. Die Fengur Isländer Ekzemerdecke besitzt einen abnehmbaren Euterschutz und das Halsteil ist mit Elastischen Einbänden abgeschlossen, sodass ein Eindringen von Insekten verhindert wird.
Für vollständigen Schutz kombiniere die Fengur Isländer Ekzemerdecke mit der Fengur Isländer Ekzemermaske. Die Gummi-Einfassung an Nase und Genick verhindern ein Eindringen von lästigen Fliegen und Kriebelmücken. Der Schopfdurchlass erlaubt auch Isländern mit viel Mähnenhaar höchstmöglichen Tragekomfort.