Ratgeber Monty Roberts
Pferde begleiten Monty Roberts auf seinem Lebensweg schon seit seiner frühen Kindheit. Sein Vater führte als Pferdetrainer eine Farm in Kalifornien, sodass Roberts bereits als Kleinkind im Sattel saß. Er nahm schon früh an Rodeoturnieren teil und arbeitete später als Stuntman für große Filmproduktionen.
Schon als Teenager beschäftigte er sich intensiv mit den Trainingsmethoden, die zu der Zeit sehr grob und brutal waren, und versuchte, einfühlsamere Konzepte im Umgang mit Pferden zu entwickeln. Die Grundlage seiner Methode, die er als „Join Up“ bezeichnete, war das genaue Beobachten von Wildpferden. Er versuchte, zu verstehen, wie Pferde untereinander kommunizieren und setzte diese Sprache – in Monty Roberts Fachjargon „Equus“ genannt – in seiner Arbeit mit Pferden aktiv um.
Seine Art, mit Pferden umzugehen, wurde weltweit bekannt. Nicht nur die Medien wurden auf ihn aufmerksam, auch der englische Königshof war interessiert an seiner Expertise. Seit Jahrzehnten reist Monty Roberts um die Welt, um seine Trainingsmethode aus erster Hand zu präsentieren.
Trainingsgrundlagen nach Monty Roberts
Monty Roberts‘ Kindheit und Jugend war von Gewalt durch seinen Vater geprägt. Sowohl bei der Kindererziehung als auch bei der Arbeit mit den Pferden wurde physischer und auch psychischer Druck ausgeübt.
Es war ihm daher ein großes Anliegen, Gewalteinwirkungen jeder Art aus seinem Konzept auszuschließen:
Das Join Up erfolgt in der Regel in einem Round Pen. Das Prinzip beruht auf der Tatsache, dass Pferde als Herdentiere ein instinktives Bedürfnis danach haben, Anschluss zu finden. Das Pferd wird vor die Wahl gestellt, zu flüchten oder sich dem Menschen anzuschließen. Mithilfe gezielter Signale wird das Pferd immer wieder dazu „eingeladen“, sich dem Menschen anzuschließen. Läuft das Pferd zum Beispiel an der Longe, wird der Druck sofort nachgelassen, sobald das Pferd sich dem Menschen zuwendet. Im Gegenzug wird der Druck wieder gesteigert, sobald es sich ihm abwendet. Langfristig lernt es auf diese Weise, den Menschen als Leittier zu akzeptieren.
Das Zubehör – was benötige ich für die Arbeit nach Monty Roberts?
Monty Roberts verzichtet bewusst auf viele Hilfsmittel. In der Tat verwendet er bei seinen Vorführungen oftmals ausschließlich Halfter, (Doppel-)Longe und einen Trainingsstick. Durch seine jahrelange Erfahrung hat er Equipment entwickelt, das vielfältig nutzbar ist und speziell für das Join-Up optimiert wurde.
Monty Roberts Dually Halfter
Das Dually Halfter ist vielfältig einsetzbar. Es ist ein reines Arbeitshalfter, das sich durch einen zusätzlichen weichen Nasenriemen aus Ropematerial auszeichnet, der direkt mit den Ringen verbunden ist. Sind Strick oder Longe an diesen Ringen befestigt, kann auf diese Weise direkt eingewirkt werden. Durch die verschiedenen Einschnallmöglichkeiten kann das Dually Halfter nicht nur zum Führen, sondern auch zum Longieren, bei der Arbeit mit der Doppellonge und auch zum gebisslosen Reiten verwendet werden.
Bitte beachte, dass das Dually Halfter keinesfalls als Stall-, Anbinde- oder Weidehalfter eingesetzt werden darf.
Der korrekte Sitz des Dually Halfters:
- Der obere Nasenriemen sollte direkt unter den Wangenknochen liegen
- Der untere Nasenriemen aus Ropematerial liegt auf dem Nasenrücken auf
- Die Atmung des Pferdes wird nicht eingeschränkt
- Die Nasenriemen sollten nicht zu eng und nicht zu weit verschnallt werden
Monty Roberts Long Lines
Die Long Lines von Monty Roberts folgen dem Prinzip der Doppellonge. Sie sind etwas kürzer als die herkömmlichen Doppellongen. Durch ihr Eigengewicht und die verstärkten Enden liegen sie ideal in der Hand und ermöglichen eine exakte Einwirkung auf das Pferd. Sie können sowohl für die Doppellongen-Arbeit genutzt werden, aber auch einzeln zum Longieren.