Die richtige Peitsche zur Longenarbeit
Peitschen stellen den verlängerten Arm des Menschen dar und können ein wichtiges Hilfsmittel bei der Bodenarbeit, der Longenarbeit und dem Fahren sein. Es gibt sie in unterschiedlichen Längen und Materialien, was den Schwerpunkt und das Gewicht der Peitsche bestimmt. Zudem haben Peitschen einen Schlag am Ende, eine dünne Leder- oder Nylonschnur, die einen Radius von bis zu 5 Metern ermöglicht.
Welche Peitschen für Pferde gibt es?
Für die Longenarbeit werden Longierpeitschen eingesetzt. Diese haben einen Peitschenschlag, der den Aktionsradius des Menschen auf bis zu 5 Meters ausweiten kann.
So kann das Pferd auch von der Mitte des Longierzirkels touchiert werden, ohne dass die Longierposition verlassen werden muss. Longierpeitschen gibt es in unterschiedlichen Materialien, die die Handhabung der Peitsche maßgeblich beeinflussen. Peitschen aus Fiberglas und Carbonfasern sind außergewöhnlich leicht und werden damit während der Trainingseinheit nicht schwer auf dem Arm. Teleskop-Peitschen sind besonders beliebt, da sie sich einerseits gut im Sattelschrank verstauen lassen. Andererseits können sie individuell ausgezogen werden, um an die Größe des Menschen angepasst zu werden. Sie sind zwei oder dreigeteilt erhältlich.
Im Fahrsport werden Bogenpeitschen als von hinten treibende Hilfe eingesetzt. Diese sind in der Regel kürzer als Longierpeitschen, ebenso ihr Schlag. Er bildet den namensgebenden Bogen.
Touchiergerten können ebenfalls zu den Peitschen gezählt werden, da sie ab einer Länge von 1,40 m länger sind als eine Dressurgerte. Sie haben einen kürzeren Peitschenschlag als eine Bogenpeitsche. Touchiergerten werden gerne in der Bodenarbeit eingesetzt oder als verlängerter Arm der Zweitperson, die den Reiter vom Boden aus unterstützt, beispielsweise am Antrainieren von Piaffen.
Ein Pferd longieren: Wie werden Peitschen korrekt eingesetzt?
- Peitsche sollte 2,50 bis 3 m lang sein
- Der Peitschenschlag sollte ebenfalls 3 m mitbringen
- Peitsche und Peitschenschlag sollten so lang sein, dass Hinterhand des Pferdes touchiert werden kann, ohne dass der Longenführer seine Position verlassen muss
- Schwerpunkt der Peitsche muss an die Größe des Anwenders angepasst sein
- Griff sollte guten Grip mitbringen, damit er nicht aus der Hand rutscht
Der richtige Peitscheneinsatz will gelernt sein, damit du das bestmögliche Trainingspotenzial aus dem Longieren herausholen kannst.
Halte die Longierpeitsche locker in der Hand. Das Peitschenende zeigt auf das Sprunggelenk des Pferdes, während du auf Höhe der Pferdeschulter stehst. Damit bildest du mit Pferd, Longe und Peitsche ein Dreieck.
Grundsätzlich sollte beim Longieren jederzeit eine Peitsche dabei sein, selbst wenn das Pferd von sich aus einen großen Vorwärtsdrang hat. Eine Longierpeitsche ersetzt den treibenden Schenkel und dient als verwahrende Hilfe, um das Pferd auf der Zirkellinie zu halten.
Damit das Pferd vor dem Peitschenschlag nicht erschrickt, solltest du die Peitsche nie von hinten nach vorne an das Pferd heranschwingen. Halte und schwing die Peitsche jederzeit im Sichtfeld des Pferdes. Schwing die Peitsche zudem nicht ununterbrochen, da das Pferd sonst abstumpft.
Wenn du mehr über das Longieren erfahren möchtest, liest du in unserem Ratgeber Longieren alles über die Grundlagen des Longierens und die notwendigen Ausrüstungsgegenstände.