Kinderreithelm-Ratgeber
Ob zum Reitunterricht, beim Ausritt mit dem eigenen Pony oder bei der Bodenarbeit – einen geeigneten Kopfschutz zu tragen ist eine Notwendigkeit, die schon lange nicht mehr mit Einbußen hinsichtlich Tragekomfort oder Optik einhergeht. Ein guter Kinderreithelm, der der aktuellen Sicherheitsnorm entspricht ist in den unterschiedlichsten Größen verfügbar und bereits ab € 30,- erhältlich.
Inhalt
1. Diese Eigenschaften sollte ein Kinder-Reithelm besitzen
Das primäre Ziel eines Kinderreithelms muss die maximale Schutzwirkung bei Sturz oder Tritt vom Pferd sein.
Alle unsere Reithelme für Kinder entsprechen der aktuell gültigen Reithelmnorm VG1 01.040 2014-12.
Erst wenn der gewählte Reithelm diese Kriterien erfüllt, sollte über Farbe der Außenschale und Design nachgedacht werden. Die wichtigsten Kriterien hinsichtlich Sicherheit, Funktionalität, Tragekomfort und Design haben wir in unserem Ratgeber zu Kinder-Reithelmen für dich zusammengefasst.
Folgendem Leistungsprofil sollte ein Reithelm für Kinder gerecht werden:
- Bietet Aufprall- und Schlagschutz sowie Dämpfung bei Sturz und Aufprall
- Schützt vor schwerwiegenden Verletzungen im Fall eines Huftritts
- Sorgt für Luftzirkulation über integrierte Ventilationssysteme um Hitzestau unter dem Reithelm zu verhindern
- Idealerweise „wächst der Helm mit“ dank spezieller Größenverstellsysteme
Die 4 wichtigsten Eigenschaften eines Kinder-Reithelms
Um deinem Kind sowohl Sicherheit als auch den bestmöglichen Tragekomfort zu ermöglichen, sollte das Reithelm-Modell sowohl stoßabsorbierend und schlagfest als auch atmungsaktiv sein. Sämtliche Modelle in unserem Sortiment unterstützen diese Eigenschaften dank ausgeklügelten technischen Konstruktionen, präzise verarbeiteten Materialien sowie innovativen Features, wie individueller, stufenloser Größenanpassung und Feinjustierung.
1. Sicherheit
Sicherheit geht im Reitsport vor, das sollten Kinder bereits ab der ersten Reitstunde lernen. Neben dem sicheren Umgang mit dem Pferd, sollte auch bei der Reitausrüstung die Sicherheit priorisiert werden. Eine große Hilfe und Orientierung beim Kauf bieten die festgelegten Sicherheitsstandards. Reithelme werden einer strengen Prüfung unterzogen und mit der aktuellen Reithelmnorm VG1 01.040 2014-12 zertifiziert.
Ein weiteres Sicherheitsmerkmale stellt das CE-Siegel dar, das bestätigt, dass der Reithelm den geltenden Vorschriften entspricht.
2. Passform & Größenverstellung
Wusstest du, dass das Wachstum des Kopfes erst zwischen dem 16. und 18. Lebensjahr vollständig abgeschlossen ist? Während der Kopfumfang in den ersten drei Lebensjahren sehr stark zunimmt, flacht die Wachstumsrate danach ab. Ab einem Alter von drei Jahren geht man von einem jährlichen Kopfwachstum zwischen 0,3 cm und 1 cm aus. Auch wenn die Veränderungen minimal erscheinen, sollte man bei Kindern regelmäßig überprüfen, ob der Reithelm noch passt.
Der Helm ist zu groß, wenn er:
- sich geöffnet beim Vor- und Zurückbewegen auf dem Kopf stark verschieben lässt
- beim Vorbeugen vom Kopf fällt
- zu weit in das Gesicht rutscht
Der Helm ist zu klein, wenn:
- die 3-Punkt-Begurtung das Ohr nicht umschließt und die Riemen am Ohr einschneiden
- ein unangenehmes Druckgefühl beim Aufziehen entsteht
- der Helm zu weit hinten sitzt und dadurch die Stirn nicht ausreichend bedeckt ist
Ein Kinderreithelm ist im Idealfall größenverstellbar. Durch die Verstellmöglichkeiten lässt sich der Helm individuell an den Kopfumfang anpassen und ermöglicht, zumindest für einige Zeit, ein „Mitwachsen“ des Kopfschutzes. Wähle beim Kauf die kleinstmögliche Größe.
3. Ventilation & Tragekomfort
Neben der Sicherheit ist bei einem Kinderreithelm ein angenehmes Tragegefühl entscheidend. Wenn es unter dem Helm beim Reiten immer mal wieder zwickt und drückt oder das Kind nach dem Unterricht mit schweißnassen Haaren dasteht, wird es langfristig keine Freude mit seinem Reithelm haben. Die Bedeutung eines rundum komfortablen Kinder-Reithelms ist nicht zu unterschätzen. Verbindet das Kind von der ersten Reitstunde an positive Erfahrungen und Trageeigenschaften mit dem Reithelm, wird es diesen zuverlässig tragen und als indiskutablen Teil einer vollständigen Reitausrüstung akzeptieren.
Der Tragekomfort definiert sich durch folgende Kriterien:
- Passform
Wird bereits beim Kauf des Reithelmes beachtet, dass dieser zur jeweiligen Kopfform passt und optimal sitzt, wird der Tragekomfort dem Kind i.d.R. nachhaltig erhalten bleiben.
- Gewicht
Die schweren Reithelme von früher sind passé. Da sich Kinder noch im Wachstum befinden, ist deren Nackenmuskulatur noch nicht im selben Maße ausgeprägt, wie bei Erwachsenen. Gerade bei Kinderreithelmen achten die Hersteller daher auf besonders leichte Konstruktionen, um das Gewicht so niedrig wie möglich zu halten. Jedoch immer unter der Prämisse maximaler Schutzwirkung! Ein schwererer Reithelm ist nicht zwangsläufig mit einer höheren Schutzwirkung gleichzusetzen. Zudem sollte das Eigengewicht des Kinder-Reithelms gleichmäßig verteilt sein, damit zum Einen die Nackenregion entlastet und zum Anderen einseitiger Belastung entgegengewirkt wird. Ein leichter Kinder-Reithelm zeichnet sich sowohl durch hohen Tragekomfort als auch eine hohe Schutzwirkung aus – vorausgesetzt die Passform stimmt.
- Belüftung
Reiten ist unabhängig von der Jahreszeit ein schweißtreibender Sport. Während sich feuchte oder gar schweißnasse Haare bei Anstrengung im Hochsommer kaum vermeiden lassen, kann dieser Umstand im Winter Verdunstungskälte entstehen lassen, die nicht nur ausgesprochen unangenehm ist, sondern zudem das Entstehen von Erkältungskrankheiten fördern kann, da die Nasen- und Rachenschleimhaut schlechter durchblutet wird und Viren und Bakterien freies Geleit bietet. Kinderreithelme sind daher mit ausreichend Belüftungsschlitzen ausgestattet, die die Luftzirkulation unter dem Helm verbessern sollen.
- Innenfutter
Erst mit dem richtigen Innenfutter wird ein Reithelm so richtig bequem und tragbar. Viele Kinder reagieren empfindlich auf Druck- oder Scheuerstellen, daher sollte beim Kauf eines Kinderreithelms insbesondere die Qualität des Innenfutters bewertet werden. Waschbar, klimaregulierend und atmungsaktiv sind die Eigenschaften, die jedes Futter mitbringen sollte.
Für die meisten Modelle ist das Innenfutter auch als Ersatzteil verfügbar. Ist es abhanden gekommen oder aufgrund der Nutzungsdauer schon verschlissen, lohnt sich ein regelmäßiger Austausch.
4. Optik und Design
Kinder lieben farbenfrohe Designs und werden häufig durch eine auffällige Optik beeinflusst. Wichtig ist: die Optik sollte beim Kauf eines Kinderreithelmes nach Sicherheit und Tragekomfort immer erst an dritter Stelle stehen.
Ein kindgerechtes Design hat aber auch Vorteile: gefällt dem Kind der Reithelm, wird es ihn auch gerne aufsetzen. Beziehe dein Kind daher beim Reithelm-Kauf unbedingt mit ein.
2. Wie ermittle ich die richtige Reithelm-Größe?
Das Prinzip, um die richtige Reithelm-Größe bei Kindern zu ermitteln, ist dasselbe wie bei Erwachsenen. Vermiss den Kopfumfang an der breitesten Stelle des Kopfes. Aus dem ermittelten Wert resultiert ein erster Anhaltspunkt zur Auswahl der richtigen Reithelm-Größe. Da ein gut sitzender Reithelm nicht nur vom Kopfumfang, sondern auch von der individuellen Kopfform abhängig ist, sollten die in Frage kommenden Reithelme unbedingt anprobiert werden.
Mehr erfahren3. Welchen Sicherheitsstandards muss ein Reithelm für Kinder entsprechen?
Die Sicherheit des eigenen Kindes steht für alle Eltern an erster Stelle; was in manchen Fällen sicherlich einen inneren Konflikt zu provozieren vermag, wenn sich das Kind für den Reitsport als favorisiertes Hobby entscheidet. Reiten geht mit vielen Vorteilen einher, z.B. beugt es Haltungsschäden vor, trainiert nahezu alle Muskelpartien, sorgt für ein hervorragendes Körpergefühl sowie Balance und fördert zudem das soziale Bewusstsein des Kindes. Nichtsdestotrotz geht das beliebte Hobby auch mit Risiken einher. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft stuft den Pferdesport als Risikosportart ein. Stürze vom Pferd können Kopfverletzungen – in den häufigsten Fällen Schädel-Hirn-Traumata – verursachen. Durch das größere Verhältnis zwischen Kopf und Körper ist die Rate der Kopfverletzungen bei Kindern unter 14 Jahren bis zu 38 % höher als bei Erwachsenen. Durch eine fachgerechte Ausbildung von Reiter und Pferd und vor allem durch die Helmpflicht kann man schweren Verletzungen vorbeugen.
Doch wie finden Eltern heraus, welches der sicherste Reithelm für das eigene Kind ist?
Kurzum: alle Reithelm-Modelle, die in den Verkauf kommen, müssen sich intensiven Tests unterziehen, um der aktuellen Reithelmnorm zu entsprechen. Die Kriterien hierfür werden laufend aktualisiert und erweitert. Bei einem Kauf von Reithelmen aus unserem Sortiment, garantieren wir dir, dass alle Modelle der aktuellen Norm entsprechen und zertifziert sind.
6 Aspekte, auf die du nach dem Reithelm-Kauf unbedingt achten solltest:
#1 Nach wenigen Jahren sollte der Kinderreithelm unabhängig davon, ob das Kind damit gestürzt ist oder nicht, ausgetauscht werden (in der Regel wächst es innerhalb dieser Zeit ohnehin aus dem Reithelm heraus). Neben der Intensität der Nutzung können äußere Einflüsse, wie Sonneneinstrahlung oder Temperatur der Lagerung die Schutzwirkung des EPS-Schaums der Innenschale reduzieren.
#2 Nach einem Sturz muss der Reithelm sofort ausgetauscht werden. Selbst kleinste Haarrisse, die beim Sturz entstanden sind, können die Schutzwirkung beeinträchtigen.
#3 Sensibilisiere dein Kind darauf, achtsam mit dem Reithelm umzugehen. Lässt es den Helm z.B. auf den Boden fallen, kann auch dies zu Mirkorissen im Helm führen.
#4 Lager den Helm an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort. Das Auto ist definitiv der falsche Ort, um einen Reithelm aufzubewahren.
#5 Kinder kommen auf die unterschiedlichsten Ideen. Im Internet kursieren zahlreiche DIY-Videos, wie man seinen Reithelm mit Swarovski-Steinen und Heißklebepistole zum Funkeln bringt. Kleber, Farben – sogar vermeintlich harmlose Aufkleber – und andere chemische Mittel können das Material brüchig machen und beschädigen. Achte darauf, dass der Helm unversehrt bleibt und verwende nur zugelassenes Zubehör und Ersatzteile des Herstellers.
#6 Pflege den Reithelm regelmäßig mit einem weichen Tuch und einem milden Reinigungsmittel. Scharfe Chemikalien können das Material zerstören! Die Aufbewahrung in einer Helmtasche schützt vor Schmutz und Staub.
zertifizierte Kinderreithelme von Knightsbridge
4. Kann ich auch einen gebrauchten Kinder-Reithelm kaufen?
Wer Geld sparen möchte, sieht sich in der Regel auch auf dem Kleinanzeigen-Markt um und kauft gebraucht. Doch ist das bei einem Kinderreithelm wirklich eine gute Idee?
Während es bei gebrauchter Reitbekleidung wirklich kein Problem ist, auf gut erhaltene gebrauchte Ware zurückzugreifen, stellt dies bei Reithelmen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wie alt ist der Reithelm wirklich? Ist der Vorbesitzer damit gestürzt? Wie ist er damit umgegangen und wie wurde der Reithelm gelagert? Das alles sind Fragen, die für die Sicherheit relevant sind und bei einem gebrauchten Reithelm oft nicht geklärt werden können. Daher raten wir von einem Kauf eines gebrauchten Reithelms ab.
Auch ein neuer Kinderreithelm muss nicht teuer sein, in unserem Online-Shop ist das Einsteiger-Modell bereits ab € 29,90 erhältlich und entspricht den aktuellen Sicherheitsstandards.
5. Kann mein Kind auch mit einem Fahrradhelm reiten?
Hierzu können wir ein klares Nein aussprechen. Ein Sturz vom Pferd erfolgt in der Regel anders als ein Sturz vom Fahrrad. Vom Fahrrad stürzt man in den meisten Fällen vornüber, weshalb der Fokus der Helmkonstruktionen vor allem auf dem Stirn- und Vorderkopfbereich liegt. Fällt ein Reiter vom Pferd, prallt er häufig auf der Seite oder auch auf dem Hinterkopf auf. Daher sind Reithelme auch seitlich und am Hinterkopf so konstruiert, dass ein Sturz in jedem Falle durch den Helm abgefedert werden kann.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) rät auch aufgrund der Leichtbauweise von Fahrradhelmen von deren Einsatz im Umgang mit dem Pferd ab. Ein Fahrradhelm kann der Schlagkraft eines Pferdehufes nicht standhalten. Eine weitere Gefahr bergen die Belüftungslöcher an einem Fahrradhelm, die nicht so gut abgesichert sind, wie bei einem Reithelm. Schnell kann ein Ast beim Ausritt in den Ventilationslöchern hängenbleiben und das Kind auf diese Weise vom Pferd ziehen. Die Belüftungslöcher von Reithelmen sind meist zusätzlich mit einem Schutzgitter versehen oder fallen kleiner aus, sodass ein Hängenbleiben nicht möglich ist.