Step-by-Step Pflegeanleitung für Funktionstextilien im Reitsport

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die funktionale Reitbekleidung von Schmutz, Staub und Schweiß zu befreien. Dabei muss beachtet werden, dass nicht alle Textilien gewaschen werden dürfen, da ansonsten das schützende Obermaterial beschädigt und die Funktionsfähigkeit eingeschränkt wird.

Reiterin mit Softshelljacke steht vor einem Zaun

1. Welche Reinigungsmöglichkeiten gibt es?

Obwohl Waschen und Reinigen oftmals synonym für das Säubern der Kleidung verwendet wird, bestehen doch inhaltliche Unterschiede. Denn gewaschen wird mit Wasser, während manche Textilien nur gereinigt werden dürfen. Bei der Reinigung wird Wasser durch ein Lösungsmittel ausgetauscht, das den Schmutz aus den Fasern löst. Wasser würde bestimmte Funktionsfasern aufquellen lassen, wodurch die Form des Bekleidungsstücks verloren gehen würde. Kleidung, die ausschließlich gereinigt werden darf, sollte in professionelle Hände abgegeben werden. Beachte daher vor der Säuberung die Pflegesymbole im Etikett.

Einige funktionale Materialien haben die Eigenschaft, sich selbst vor Verunreinigungen zu schützen, indem Wasser und Schmutz an der Oberfläche abperlt. Diesen Faserschutz oder auch DWR (Durable Water Repellent) genannt, wird durch Imprägnieren erreicht. Hierbei wird ein Imprägnierspray auf die Oberfläche aufgesprüht. Damit der Effekt lange erhalten bleibt, sollten imprägnierte Kleidungen nicht allzu häufig gewaschen werden. Bevor du eine neue Imprägnierung aufsprühst, kannst du sie reaktivieren. Wie das funktioniert, erfährst du unter Punkt 7 „Wie imprägniere ich meine Reitbekleidung richtig?“.

Bei allen Funktionstextilien gilt:

So selten wie möglich, so häufig wie nötig waschen, um die Funktionsweisen zu erhalten.

WICHTIG!

Keinen Weichspüler verwenden! Dieser verklebt die Fasern und schränkt die Funktionsweise der Materialien massiv ein.

2. Pflegeanleitung für Reithosen

Bei Reithosen kommen größtenteils elastische Materialien mit Kunstlederbesatz zum Einsatz. Echtleder wird in der Reitbekleidung nur bei Reitstiefeln verwendet. Um die Elastizität und die stabile, samtige Oberfläche des Kunstleders zu erhalten, achte beim Waschen auf folgende Schritte:

  • Vor dem Waschgang: Grobe Verschmutzungen und Tierhaare können mit einer weichen Bürste entfernt werden. Um unnötige Reibungen in der Waschmaschine zu verhindern, sollten Knöpfe und Reißverschlüsse geschlossen werden. Anschließend wird die Hose auf links gedreht.
  • Waschgang: Pflegesymbole im Etikett beachten. Die Reithose mit Kunstbesatz kann mit einem üblichen Feinwaschmittel, idealerweise mit einem Feinwaschmittel für Sporttextilien, bei 30 °C gewaschen werden. Niemals Weichspüler verwenden, da dies die Funktionsfasern verkleben kann!
  • Nach dem Waschgang: Die Reithose wird zum Trocknen auf die Leine gehängt oder hingelegt. Nicht in den Trockner stecken, da die Wärme dem Kunstleder schadet. Zum Bügeln wird die Hose ebenfalls auf links gedreht. Damit du noch lange Freude an deiner Reithose mit Kunstlederbesatz hast, sollte dieser nach dem Waschen und Trocknen mit einer Kunstleder-Pflege behandelt werden, um die Geschmeidigkeit zu erhalten. Dafür eignet sich hervorragend die Kunstleder-Pflege von Showmaster.

3. Pflegeanleitung für Softshelljacken

Softshell hat eine wasserabweisende Oberfläche, deren Imprägnierung durch zu häufiges Waschen zerstört wird. Daher gilt bei Softshell (wie bei Funktionstextilien allgemein): so selten wie möglich, so oft wie nötig waschen. Je häufiger die Softshelljacke gewaschen wird, desto früher muss sie imprägniert werden. Wie du die Imprägnierung deiner Softshelljacke reaktivierst bzw. erneuerst, liest du im Punkt 7 nach. Sollte sie irgendwann doch gewaschen werden müssen, achte auf folgende Pflegeschritte:

  • Vor dem Waschgang: Leichte Verschmutzungen können bereits mit einer weichen Bürste ohne Waschen beseitigt werden. So verhinderst zu häufige Waschgänge. Bevor die Jacke in die Waschmaschine geht, schließe alle Knöpfe und Reißverschlüsse und drehe die Jacke auf links.
  • Waschgang: Wenn du die Pflegehinweise im Etikett beachtest, kannst du bei der Pflege deiner Softshelljacke nicht viel falsch machen. Verwende ein Feinwaschmittel (keinen Weichspüler) und stelle deine Maschine in den Schonwaschgang bei niedriger Temperatur von 30 oder 40 °C. Stelle außerdem einen extra Spülgang ein.
  • Nach dem Waschgang: Am besten trocknet Softshell an der Luft auf der Leine.

4. Pflegeanleitung für Oilskin-Jacken

Besonders pflegeleicht sind Oilskins, da sie sich weitestgehend selbst reinigen. Sie dürfen weder mit Seife gewaschen, noch in die Waschmaschine gesteckt werden. Um die PU-Beschichtung deines Regenmantels nicht zu schädigen, solltest du ihn nur mit einem Schwamm und kaltem Wasser von seinem Schmutz befreien.

Knicke und Falten entstehen bei Oilskin sehr leicht, die charakteristisch für diesen Stoff sind. Sie können durch vorsichtiges Bügel oder Föhnen entfernt werden, da sich durch die Wärme das Wachs verflüssigt. Dieser Vorgang sollte allerdings vermieden werden.

Lässt die Wachsschicht nach, kann mit einer Oilskin Wachsimprägnierung für gewachste und geölte Textilien nachgewachst werden.

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5. Pflegeanleitung für Turnierjacket

Mittlerweile sind Turnierjackets ebenfalls in der Waschmaschine waschbar. Dennoch sollte behutsam vorgegangen werden, da es immer wieder Jackets mit hochwertigem, samtigem Velourskunstleder am Kragen gibt, das sich bei unvorsichtiger Pflege ablösen kann.

  • Waschgang: Auch hier das Pflegeetikett beachten. Das Turnierjacket nur im Feinwaschgang bei maximal 30 °C waschen. Hierbei auf scharfe Reiniger, Fleckenentferner und den Schleudergang verzichten.
    Wenn die behutsame Pflege doch zu riskant ist, sollte das Turnierjacket in professionelle Hände zur Reinigung gegeben werden.
  • Nach dem Waschgang: Das Turnierjacket am besten auf einen Kleiderbügel gehängt an der Luft trocknen lassen.

6. Pflegeanleitung für Daunenjacken (und Daunenimitate)

Die Daune verliert mit jedem Waschgang mehr ihres natürlichen Fettgehalts und damit ihre Bauschfähigkeit. Aus diesem Grund sollten Daunenprodukte so wenig wie möglich gewaschen werden. Lässt sich ein Waschgang jedoch nicht vermeiden, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Waschgang: Die Jacke wird auf rechts gedreht und alle Reißverschlüsse geschlossen. Um ein Überstrapazieren der Jacke zu verhindern, wird der Waschgang nur auf 30 °C mit maximal 800 Umdrehungen eingestellt. Verwende idealerweise ein Daunenwaschmittel.
    Achtung: Keinen Weichspüler verwenden!
  • Nach dem Waschgang: Zur Trocknung empfiehlt sich ein Wäschetrockner. Hier am besten drei Tennisbälle zur Daunenjacke legen, die das Verklumpen der Federn verhindern. Anschließend wird die Jacke tagelang an die frische Luft gehängt, wo die eventuell entstandenen Daunenklumpen mehrmals mit den Händen aufgelockert werden.
    Wird die Winterjacke mit Daunenfütterung über die Sommersaison nicht getragen, wird sie luftig, locker aufgehängt, um auch hier wieder ein Verklumpen zu verhindern.

Jacken mit Daunenimitaten sind um einiges pflegeleichter, da die Kunstfasern eine bessere Rücksprungkraft besitzen und daher nicht so schnell verklumpen. Halte dich an die Pflegehinweise des Etiketts, dann kannst du nichts falsch machen.

Übersicht Waschanleitungen zur Textilpflege

7. Wie imprägniere ich meine Reitbekleidung richtig?

Wenn die Imprägnierung deiner Kleidung beispielsweise deiner Softshelljacke nachlässt, kannst du die Imprägnierung durch Wärme reaktivieren. Stecke dafür die Softshelljacke für 30 Minuten bei 60 °C in den Wäschetrockner. Wenn kein Trockner vorhanden ist, kannst du das Obermaterial auch mit einem Bügeleisen oder einem Föhn behandeln. Aber Achtung beim Bügeln: den direkten Kontakt des Stoffes mit dem heißen Eisen vermeiden, indem du ein Tuch dazwischen legen!

Lässt sich die Imprägnierung nicht mehr reaktivieren, kannst du ein handelsübliches Imprägnierspray aufsprühen.