UV-Schutz für Pferde: So schützt du dein Pferd vor UV-Strahlen
In den vergangenen 50 Jahren hat sich laut Deutschem Wetterdienst die Anzahl der Sonnenstunden um 132 Stunden erhöht. Das heißt, wir sind heutzutage der Sonne und ihrer schädlichen UV-B-Strahlung im Jahr länger und intensiver ausgesetzt. Der richtige Sonnenschutz ist daher nicht nur für uns Reiter, sondern auch für unsere Pferde relevant, die im Sommer den größten Teil des Tages der Sonne ausgesetzt sind.
Ist UV-Schutz für Pferde wirklich notwendig?
Reicht das Fell als Sonnenschutz nicht aus? Pferde, die einen Großteil des Tages auf der Weide oder im Auslauf stehen, sind der schädigenden UV-B-Strahlung des Lichts dauerhaft ausgesetzt. Generell benötigen Pferde Sonnenlicht für die Bildung sowohl von Vitamin D als auch Serotonin und damit für ihr Wohlbefinden. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn nicht nur den Menschen macht die sonnenbrandwirksame UV-Strahlung zu schaffen.
Pferde mit wenig bis gar nicht pigmentierter Haut (Cremellos) und wenig behaarte, dadurch ungeschützte Körperstellen wie Nüstern, Augen und Blessen laufen Gefahr, einen Sonnenbrand zu bekommen. Die kurzwellige UV-Strahlung ist sehr energiereich und schädigt die Oberschicht der Haut, woraufhin sich diese entzündet – ein Sonnenbrand entsteht. Und wiederkehrender Sonnenbrand erhöht das Risiko für Hautkrebs.
Ein weiteres Phänomen sind Rappen, die im Sommer aufhellen und hellbraune Flecken bekommen. Waren diese der Sonneneinstrahlung zu lange ausgesetzt, wird das in den Haaren enthaltene Melanin geschädigt und die Farbe verloren geht. Allerdings kann hier auch ein Mangel an Zink und Kupfer vorliegen, die die Melaninproduktion normalerweise unterstützen.
Wie du siehst, sind trotz des Fells nicht alle Pferde gleich gut vor UV-Strahlung geschützt. Es bedarf eines zusätzlichen UV-Schutzes für Pferde, den man mit Sonnencreme, Fliegendecken, Fliegenmasken und Nüsternnetzen bilden kann.
UV-Schutz für Pferde: So schützt du dein Pferd vor UV-Strahlung
Natürlicher UV-Schutz: Bäume, Büsche, Unterstände
Der Sonne fernbleiben – das ist der beste Sonnenschutz, auch für Pferde. Je weniger das Pferd der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, desto besser. Natürliche und künstliche Schattenplätzchen können die UV-Strahlung nachweislich um bis zu 30 % verringern. Schatten ist übrigens auch ein sehr guter Insektenschutz, da sich Fliegen und Bremsen weniger im Dunkeln als in der prallen Sonne aufhalten. Pferde, die die Wahl haben, suchen oftmals freiwillig Weidehütten und Bäume auf, wenn die Mittagshitze heranzieht. Und wenn es das Management zulässt, können die Pferde in der größten Mittagshitze von 11 bis 15 Uhr im Stall bleiben.
Sonnencreme für Pferde
Als Reiter, die viel unter freiem Himmel aktiv sind, schützen wir uns mit Sonnencreme, um Sonnenbrand und Hautkrebs vorzubeugen. Auch Pferde mit heller, pigmentschwacher Haut neigen leicht dazu, Sonnenbrand im Nüstern- und Augenbereich zu bekommen. Sonnencreme für Pferde kann hier vorbeugen. Wichtig: Benutze Sonnencreme wie die SHOWMASTER Hautlotion mit LSF50, die auf den pH-Wert von Pferden abgestimmt ist. Pferde sollten nicht mit Sonnenlotion für den Menschen in Berührung kommen, da diese oftmals Duftstoffe enthalten und einen schmierigen Film hinterlassen.
Textiler Sonnenschutz: Fliegendecken und Fliegenmasken
Nicht jede Fliegendecke oder Fliegenmaske bringt automatisch einen integrierten UV-Schutz mit sich. Spezifische Eigenschaften des Materials machen es erst möglich. Dazu gehören die Maschenweite, die Materialart und (chemische) Behandlung des Materials.
Wir haben unsere Fliegenmasken testen lassen, um euren Pferden den besten Schutz vor UV-Strahlung bieten zu können: Unsere Masken mit stabilem, dickem Ripstop-Mesh der Augennetze halten bis zu 65 % der Strahlung ab; das stretchfähige, sehr engmaschige Lycramaterial sogar bis zu 97 %. Bedenke, dass die Fliegenmasken nicht komplett aus einem Stoff bestehen – das Material der Augennetze unterscheidet sich vom Rest der Maske. Daher kann man nicht der gesamten Maske einen einheitlichen UV-Schutz zuschreiben.
Zum Ausreiten kannst du einen Nüsternschutz am Trensenzaum befestigen, um Verbrennungen der Nase beim Reiten zu vermeiden.
Fliegenmasken mit UV-Schutz
Die Felix Bühler Gibson Serie mit Ekzemer-, Walker– und Zebra-Fliegendecken sind zum Schutz des Pferdes vor Insektenstichen sehr engmaschig verarbeitet. Gleichzeitig bringt das Material durch seine enge Maschenweite einen UPF50+ mit sich, wodurch bis zu 97 % der UV-Strahlung abgeblockt werden. Somit kann dein Pferd im Sommer den Tag auf der Weide verbringen, ohne von Insekten geplagt zu werden und auf dem Rücken einen Sonnenbrand zu bekommen.
Fliegendecken mit UV-Schutz
Sonderfall Schutzbrillen
Pferde mit einer Augenerkrankung benötigen einen gesonderten Schutz der Augen vor schädlicher Sonneneinstrahlung. Hierfür gibt es spezielle Sonnenbrillen für Pferde, die einen 100%-igen UV-Schutz versprechen und eine Ergänzung zur tierärztlichen Behandlung darstellen können.
UV vs. UPF – wo liegen die Unterschiede?
Im Zusammenhang mit UV-Schutz Textilien stolpert man über die Abkürzung UPF (Ultraviolet Protection Factor). Dies ist die Kennzeichnung für Sonnenschutzkleidung und das Pendant zu dem in der Kosmetik verwendeten Lichtschutzfaktor LSF oder Sun Protection Factor SPF. Der UPF gibt an, wie viel UV-Strahlung durch das Material abgeblockt werden kann. Es handelt sich dabei um einen Faktor, der mit der Eigenschutzzeit der Haut multipliziert wird. Hat die Haut (je nach Hauttyp) beispielsweise eine Eigenschutzzeit von 5 Minuten, in der ohne Schutz keine Hautschädigung provoziert wird, und der UPF beträgt 50, kann man 50 x 5 min. = 250 min. in der Sonne verbringen, ohne dass es zu einem Sonnenbrand kommt.
Der UV-Schutz hingegen wird in Prozenten angegeben und sagt aus, wie hoch der Anteil der abgehaltenen UV-Strahlung ist.
Somit kommen folgende Angaben zustande:
- UPF 40 bis 50+: 97,5 bis +98 % der UV-Strahlung abgeblockt
- UPF 25 bis 39: 96 bis 97,4 % der UV-Strahlung abgeblockt
- UPF 15 bis 24: 93,3 bis 95,9 % der UV-Strahlung abgeblockt
Wie es sich bei UV-Schutzkleidung für Reiter und Kinder verhält, liest du im Ratgeber „Reitbekleidung mit UV-Schutz für Kinder“.
Mein Pferd hat einen Sonnenbrand – was tun?
Der Nüsternbereich von Pferden ist durch helle Blessen und dünne, pigmentlose Haut besonders gefährdet, einen Sonnenbrand zu bekommen. Diese Areale sollten in erster Linie mit einer für Pferde vorgesehenen Sonnencreme wie der SHOWMASTER Hautlotion mit LSF50 eingeschmiert werden.
War dein Pferd doch einmal zu lange ungeschützt in der Sonne, macht sich der Sonnenbrand mit Rötungen, Juckreiz und Blasen, die verkrusten, bemerkbar. Beim Sonnenbrand von Pferden gibt es drei Grade von leichtem Sonnenbrand mit Rötungen bis gefährlichen Verbrennungen, bei denen sich die Haut ablöst, das Pferd fiebert und dringend durch einen Tierarzt behandelt werden muss.
Habe auch immer die „Sonnenterrassen“ des Pferdes wie Widerrist, Schweifansatz und Wirbelsäule im Blick, da sich auch hier leichter ein Sonnenbrand entwickeln kann.
Die sonnenverbrannten Stellen kannst du mit fließendem, sauberem Wasser kühlen. Achte darauf, dass das Pferd ausreichend Wasser trinkt, da es bei Sonnenbrand einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf hat. Tut ihm das Trinken mit der verbrannten Nase bei Selbsttränken weh, stelle ihm einen Eimer Wasser hin.
Anschließend solltest du die Stellen mit entsprechenden Cremes pflegen. Lass die Finger von fetthaltigen Präparaten, die die Wärme nicht ableiten oder die Haut atmen lassen. Greife stattdessen zu panthenolhaltigen Pflegemitteln wie das Propolis Balsam und die Regenerationssalbe oder die Pflegelotion Nature Care von SHOWMASTER, um die geschädigten Areale mit Feuchtigkeit zu versorgen und die natürliche Schutzfunktion der Haut zu fördern.