Zeckenschutz für Pferd, Hund & Reiter

Wusstest du, dass es sich bei Zecken genau genommen um Spinnentiere handelt und dass sie mit einer einzigen Blutmahlzeit mehrere Jahre ohne weitere Nahrungsquellen überleben können? So klein die achtbeinigen Parasiten auch sind, sie gehören laut Wissenschaftlern zu den gefährlichsten Tieren Deutschlands. Warum das so ist und wie du deine geliebten Tiere und dich vor den Blutsaugern schützen kannst, erfährst du in unserem Ratgeber.

Warnschild "Zecken" vor einem grün bewachsenen Waldgebiet

Die Zecke im Porträt

Zecken gehören biologisch gesehen zur Klasse der Spinnentiere, genauer gesagt zur Unterklasse der Milben. Sie zählen zu den Parasiten und durchlaufen drei Entwicklungsstadien, bis sie ausgewachsen sind. Vom Larvenstadium bis zur vollgesogenen erwachsenen Zecke (= Adult) vergrößert sie sich um das 25-fache ihrer ursprünglichen Körpergröße. Ihr Gewicht kann sie in vollgesogenem Zustand sogar um das 200-fache vergrößern. In freier Wildbahn leben Zecken ca. 3 bis 5 Jahre und sind sehr robust. Milde Winter, wie wir sie hierzulande haben, können ihnen nichts anhaben, sodass sie teilweise ganzjährig aktiv sind.

Veranschaulichung der unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Zecken (Larve, Nymphe, Adult) im Größenvergleich mit einem Streichholz.

Detailaufnahme einer Zecke, die bei einem Menschen in der Haut steckt. Man erkennt eine leichte Rötung um die Stelle.

In der Regel lauern Zecken in Bodennähe, z.B. in hohem Gras, an Sträuchern oder Büschen, und gehen dann fast immer unbemerkt auf ihren Wirt über. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Tier oder um einen Menschen handelt. Es kann dann auch einige Stunden dauern, bis eine Zecke auf dem Körper ein geeignetes Plätzchen für den Einstich gefunden hat.

Sobald sie zugestochen hat, beginnt sie mit dem Blutsaugen. Das kann je nach Geschlecht und Entwicklungsstadium bis zu 10 Tage in Anspruch nehmen. Um die Gefahr der Übertragung der bekannten „Zecken-Krankheiten“ Borreliose oder FSME nach einem Zeckenbiss zu vermindern, sollte man sie so früh wie möglich entdecken und fachgerecht entfernen.

Sind Zecken eigentlich auch für etwas gut?

Betrachtet man den ökologischen Nutzen einer Zecke, geht hervor, dass die kleinen Blutsauger auch selbst auf dem Speiseplan einiger Tiere stehen und somit als Nahrungsquelle für andere Tiere dienen. Es gibt sogar Pilzarten, die sich bevorzugt auf Zecken ansiedeln, sodass sie mit ihrem Körper auch einen Lebensraum bieten. Zudem erschweren Parasiten wie Zecken invasiven Tierarten die Neuansiedlung in fremde Lebensräume, sodass sich eine großflächige Ausbreitung und Vermehrung allein durch Zecken eindämmen lässt.

Fliegende Zecken – gibt es sie wirklich?

Zecken können nicht fliegen, also nein. Mit „fliegenden Zecken“ sind die Hirschlausfliegen gemeint, die den Zecken vom Körperbau stark ähneln und ebenfalls zustechen können. Dabei nehmen sie bevorzugt Tiere mit viel Fell ins Visier und stechen zu, um Blut zu saugen, was für unsere Pferde und Hunde sehr unangenehm werden kann. Hirschlausfliegen sind im Schwarm unterwegs, sodass ein Tier in der Regel gleich mehrfach gestochen wird. Als Sofortmaßnahme sollte man schnellstens versuchen, die kleinen Tierchen aus dem Fell zu entfernen, da ansonsten auch schmerzhafte Hautentzündungen drohen. Das macht man am besten mit Klebeband oder mit einer Flohkamm, aber auch das anschließende Abspritzen von Hund oder Pferd spült die Hirschlausfliegeninvasion weg. Präventiv empfiehlt es sich, vor Spaziergängen in den Wald ein Insektenspray aufzutragen.

Soforthilfe bei Zeckenbissen

Zeckenbiss – was tun?

Nach einem Zeckenbiss gilt zunächst: Zecke fachgerecht entfernen und Ruhe bewahren!

So entfernst du eine Zecke in 3 Schritten:

  1. Setze die Pinzette oder die Zeckenzange so nah wie möglich an die Haut an und umfasse die Zecke.
  2. Ziehe die Zecke heraus, ohne sie zu drehen oder an ihr zu ruckeln.
  3. Nach der Entfernung solltest du die Stelle desinfizieren.
Zecke in einer Zeckenzange. Im Hintergrund sieht man unscharf einen braunen Labrador.
Veranschaulichung der Wanderröte, die sich kreisrund um die Einstichstelle einer Zecke gebildet hat.

Nach dem Zeckenbiss – greif zum Kugelschreiber!

Nachdem die Zecke entfernt wurde, solltest du die Stelle noch einige Wochen beobachten. Erste Symptome einer Borreliose bilden sich meist erst nach einigen Wochen aus und eine voranschreitende Infektion ist in vielen Fällen durch die sogenannte Wanderröte – einen sich von der Einstichstelle aus vergrößernden geröteten Ring – zu erkennen. Am besten markierst du die entzündete Stelle mit einem Kugelschreiber. Sollte sich die Infektion über mehrere Tage hinweg über die Markierung hinaus ausbreiten, solltest du sicherheitshalber einen Arzt oder Ärztin konsultieren!

Weitere Informationen zum korrekten Vorgehen im Falle eines Zeckenbisses findest du in unserem Insektenschutz-Ratgeber.

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Wo beißen Zecken am liebsten zu?

Zecken bevorzugen eine feucht-warme Umgebung und Körperstellen, an denen die Haut schön weich und dünn ist. Auf folgende Körperstellen solltest du insbesondere beim Absuchen achten:

MenschPferdHund
Bevorzugte StellenHaaransatz, hinter den Ohren, Hals, Nacken, Achseln, Ellenbeuge, Kniekehle, Bauchnabel, Hüft- und Genitalbereich, Beine, Füße, zwischen den ZehenBeine, Kopf, Hals, Brust, HautfaltenKopf, Nacken, Schultern
Regelmäßiges Absuchen sollte bei Mensch & Tier nach einem Aufenthalt in der Natur obligatorisch sein.

Zeckenvorsorge

Für Mensch & Tier gibt es zahlreiche effektive Maßnahmen, um sich vor Zecken zu schützen. Hier findest du weitere Informationen, wie du und deine geliebten Vierbeiner die Natur in vollen Zügen genießen könnt.

Wirksame Vorsorgemaßnahmen gegen Zecken

MENSCH

Reiterin mit einem Halfter in der linken Hand auf einer hoch bewachsenen Weide.
  • hohe Grasflächen/Unterholz meiden, auf befestigten Wegen bleiben
  • Kleidung: lange Ärmel, lange Hosen, Socken über die Hosenbeine ziehen, Stiefel tragen, helle Kleidung
  • Insektenabwehrsprays verwenden
  • Absuchen nach dem Aufenthalt in der Natur
  • FSME-Impfung (vor allem in FSME-Risikogebieten)

PFERD

Pferd, im hohen Gras liegend, während des Sonnenuntergangs.
  • beim Ausreiten auf befestigten Wegen bleiben
  • täglich nach dem Koppelgang absuchen
  • Insektenabwehrsprays verwenden
  • Borreliose-Impfung in Betracht ziehen

HUND

Kleiner, beigefarbener Chihuahua-Mischling mit einem blauen Halstuch spaziert über eine hoch bewachsene Wiese.
  • hohe Grasflächen/Unterholz beim Gassigehen vermeiden
  • Borreliose-Impfung in Betracht ziehen
  • regelmäßige Verwendung von Spot-On-Präparaten oder Tabletten
  • Verwendung von Insektenschutzhalsbändern

Zeckenschutz für Mensch & tier

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Man sollte keinesfalls warten, bis eine Zecke sich so vollgesogen hat. Je früher sie entfernt wird, desto geringer das Risiko für Infektionen.

Zeckenschutzimpfungen – welche Impfung ist für wen geeignet?

Eine Impfung für Menschen ist aktuell nur gegen FSME (= Frühsommermeningitis) verfügbar. Sogar Kinder ab dem 1. Lebensjahr können bereits mit dem Vakzin geimpft werden. Einen vollständigen Schutz erhält man nach der 3. Teilimpfung. Auffrischungen sind danach nur noch alle 5 Jahre notwendig. FSME-Impfungen werden insbesondere in den FSME-Risikogebieten empfohlen, in denen FSME-Infektionen gehäuft vorkommen.

Bei Tieren ist derzeit hingegen ausschließlich eine Impfung gegen Borreliose möglich. Bei Hunden findet die Borreliose-Impfung schon etwas länger Anwendung, seit 2015 gibt es sie auch für Pferde. Ob eine Impfung für dein Tier in Frage kommt und nach welchem Impfschema vorgegangen wird, erfährst du in einer ausführlichen Beratung bei deinem behandelnden Tierarzt.

Wichtig zu wissen: Borrelien gehen erst nach einer längeren Saugzeit (ca. 10 – 24 Stunden) von der Zecke auf Mensch & Tier über, sodass der beste Schutz vor eine Borreliose-Infektion bei dir und deinen Tieren nach wie vor das gründliche Absuchen und schnelle Entfernen von Zecken ist. FSME-Viren werden hingegen meist direkt nach dem Zeckenbiss übertragen, sodass hier die Impfung beim Menschen die wirksamste Methode zum Schutz vor der Erkrankung darstellt.

Auf einen Blick zusammengefasst – alles über den Zeckenschutz

Mythen rund um den Zeckenschutz

Rosmarin rund um den Pferdestall schreckt Zecken ab.

Tatsächlich gibt es einige Pflanzenarten, die durch ihre ätherischen Öle und Duftstoffe abschreckend auf Zecken wirken. Dazu gehören unter anderem Rosmarin, Lavendel und Katzenminze. Doch Vorsicht: im Internet kursieren auch weitere Pflanzenarten, wie Rainfarn oder die Dalmatinische Insektenblume, jedoch sind diese Pflanzen auch für andere Tier- und Insektenarten giftig und sollten daher nicht rund um den Stall angepflanzt werden.

Natürliche Mittel wie Schwarzkümmelöl, Kokosöl oder Knoblauch helfen gegen Zecken.

Wissenschaftlich bewiesen ist die Wirksamkeit natürlicher Hausmittel gegen Zecken bisher noch nicht. Jedoch wird den genannten Produkten eine schützende Wirkung nachgesagt. Eins ist klar: man sollte sich auf keinen Fall auf den alleinigen Schutz dieser natürlichen Produkte verlassen. Innerlich oder äußerlich angewendet schaden Kokosöl & Co. jedoch auf keinen Fall!

Bei einem Zeckenbiss soll man die Zecke mit Öl, Alkohol oder Klebstoff beträufeln, damit sie stirbt.

Auf keinen Fall sollte man die Zecke mit diesen Mitteln beträufeln. Der einzige Weg, Zecken loszuwerden, ist diese mithilfe von Pinzette, Zeckenzange oder -karte herauszuziehen. Zwar sind Öle, Alkohol & Klebstoffe sichere Todesgaranten für die Zecke, jedoch besteht die Möglichkeit, dass sie im Todeskampf noch mehr Viren oder Bakterien abgibt.

Zecken soll man die Toilette herunterspülen.

Zecken sind robuste kleine Wesen, die sich durch das Herunterspülen in der Toilette nicht unterkriegen lassen. Theoretisch können sie sogar einen Aufenthalt im Gefrierfach oder Durchgänge in der Waschmaschine oder im Trockner überleben. Der effektivste Weg, eine Zecke zu entsorgen, ist das Zerdrücken zwischen einem Küchenpapier. Direkten Kontakt mit den Körperflüssigkeiten einer Zecke, z.B. indem man sie zwischen den Fingern zerdrückt, sollte man vermeiden oder danach gründlich seine Hände waschen. Auch Desinfektionsmittel oder hochprozentiger Alkohol machen den Krabbeltierchen den Garaus (aber erst nach Entfernung der Zecke aus der Haut!)